A review by maya_b
Letztendlich sind wir dem Universum egal by David Levithan

emotional reflective medium-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes

2.5

Die Idee dieses Buches gefällt mir wirklich unglaublich gut, und immer wieder gibt es Momente, die ich einfach fantastisch geschrieben fand. Die Diversität der Figuren, die mal ganz beiläufig, mal größer in die Geschichte eingebaut ist, hat mir wirklich gut gefallen, und A dabei zuzusehen, wie er immer wieder die Leben wechselt und in neuen Situationen ist, die er irgendwie meistern muss, fand ich wirklich spannend.
Auch hat mir das Konzept gefallen, dass es für A nicht wirklich Geschlechter gibt und es kaum einen Unterschied macht, und er sich weder männlich noch weiblich und gleichzeitig aber irgendwie beides fühlt. Ich habe das Gefühl, dass das Buch (und besonders das Hörbuch) das nicht vollkommen wiedergibt, da der Sprecher Männlich war und der Klappentext außerdem von "ihm" spricht, entsprechend wirkt es beim Lesen/Hören schon so, als wäre A männlich, aber ich hatte auch das Gefühl dass es ihn nicht stört, wenn man ihn anders wahrnimmt, und die Art, wie er einfach mit dem lebt, was ihn jeden Tag aufs neue erwartet, fand ich wirklich schön gemacht.
Was auch der Grund ist, aus dem ich wirklich gerne nur das gehabt hätte. Denn diesen Teil der Geschichte fand ich wirklich toll, und auch der Plot mit Nathan war wirklich interessant, aber leider hat die Liebesgeschichte mir überhaupt nicht gefallen.
Die Tatsache, dass es Liebe auf den ersten Blick ist, und er dann wirklich immer und immer wieder darauf besteht, dass er sie liebt, und er bei ihr sein muss, und dass er ohne sie nicht leben kann, war einfach zu viel für meinen Geschmack. Dass er sie ein paar Stunden kennt und lässt seine Liebe sofort an Besessenheit grenzen, wenn man mich fragt, und dass er daraufhin immer wieder alle Grenzen überschreitet, die es gibt, nur um diese Liebe tatsächlich zu bekommen hat mir einfach nicht gefallen. Und zwar nicht nur ihre Grenzen, sondern auch die so ziemlich aller Personen, in deren Körper er steckt. Oft fand ich ihn sympathisch, in vielen kleinen Momenten mochte ich die Art, wie er denkt, aber dann gab es Momente, wie den, in dem er bereit gewesen wäre, ein Date zu versetzen, an dem ihm etwas lag, oder als er den Familienurlaub nicht mit angetreten hat und der Körper darum vermutlich die schlimmsten Probleme jemals bekommen  hat/wird, und ... ich hatte einfach so oft das Gefühl, dass er Leben zerstört, und dass er das Gefühl hat, dass ein paar Stunden mit irgendeinem Mädchen (sie ist nett, ja, und ich mag sie, aber sie ist trotzdem nur irgendein Mädchen) das rechtfertigen und okay machen, ging einfach gar nicht.

Leider hat mir an der Stelle auch das Ende wirklich nicht gefallen, auch wenn ich verstehe, was das Ziel war.
Also dass er sie hat gehen lassen ist toll, aber nachdem sie ihm gesagt hat, sie braucht nach der Trennung mehr Zeit und alles ist schwer ist sein nächster Anlauf, ihr einfach jemand anderen als sich selbst zu besorgen? Was? Was genau hat er denn nicht verstanden, als sie meinte, sie muss erst mal über Justin hinweg kommen?!

Also eine wirklich tolle Grundidee, und alles um den Hauptplot drumherum mochte ich sehr gerne, aber der hat leider sehr zu wünschen übrig gelassen, da ich immer wieder an As Intentionen zweifeln musste, und ob er wirklich so gut ist, und ich hätte es einfach wesentlich cooler gefunden, wenn er sich unabhängig von der Liebesgeschichte etwas weiterentwickelt hätte, und nicht Rhiannon für alles der Auslöser gewesen wäre. (Und so sehr sie es verdient hat, glücklich zu sein, fühlte sich As Wunsch danach, sie glücklich zu machen und an ihrer Seite zu sein, doch sehr gezwungen in meinen Augen an. Wirklich jedes andere Paar in dem Buch (außer Justin und Rhiannon vielleicht) hatte mehr Chemie als die beiden, in meinen Augen, und ich fand es wirklich schade, so viel Zeit "verschwenden" zu müssen, um über die zu lesen, wenn A sich in der Zeit genauso gut auf andere Leben hätte einlassen können ...)
Insgesamt trotzdem weder richtig schlecht noch richtig gut. Die Romanze hat als schwächster Part leider überwogen, aber der Rest hat mir so gut gefallen, dass es für mich trotzdem eher ein Mittel-Ding ist. Es hätte allerdings wesentlich besser sein können, und ich hätte es mir auch gewünscht.

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