A review by jarichan
Friedhof für Verrückte by Gerald Jung, Ray Bradbury

4.0

Welch wahnsinnige Nacherzählung von Dickens "A Tale of Two Cities". Man muss das Original jedoch nicht kennen, um dieses Buch geniessen zu können. Was man jedoch mögen sollte, sind verrückte Geschichten, chaotische Handlungsstränge und Bücher, die man teilweise nicht versteht. Denn auch ich hatte im Grossen und Ganzen keine Ahnung, was hier abgeht.

Und genau darin liegt der Spass bei diesem Werk Bradburys. Eben genau darin, dass man nicht weiss, was vor sich geht. Das ergeht unserem Drehbuchautoren nämlich gar nicht anders. Aber keine Sorge, am Schluss wird alles aufgeklärt.

Bradbury dekonstruiert hier Hollywood. Reisst es nieder, baut es wieder auf, nur um es erneut zu zerstören. Wir befinden uns in einer Traumwelt einer Traumwelt. Gehen dem schönen Scheinen auf den Leim, reissen uns los, nur um in dunkle Abgründe zu fallen. Das oben genannte Chaos ist gewollt, denn Bradbury ist ein kluger, umsichtiger Autor, der ganz genau weiss, was er tut.

Mochte ich den ersten Band der Crumbley-Reihe bereits sehr, so habe ich dieses Buch hier geliebt. Jede Seite, jede Begebenheit. Ich hatte riesigen Spass, habe mich auch gegruselt und bin erschaudert. Habe mich gewundert, mich gefragt. Hier konnte ich voll und ganz in die Geschichte eintauchen und Hollywood mal von unten betrachten.

Grossartige Literatur eines umso grossartigeren Autoren.