A review by thesarahstory
Schriftsteller Werden by Dorothea Brande

5.0

Dorothea Brande hat mit ihrem Werk 'Schriftsteller werden' etwas ganz Besonderes geschaffen. Nämlich einen Ratgeber, der keinem herkömmlichen gleicht, einem, der Schreibenden nicht vorgibt, wie er am besten zu schreiben hat und was er besser lassen sollte, sondern einem genau erklärt, woher eigentlich das sogenannte Schreibgenie kommt und dass wir dieses Genie eigentlich alle in uns tragen und nur lernen müssen, es zu benutzen. Die Zauberformel um gute Bücher zu schreiben, liegt uns also allen mehr oder weniger im Blut und wir können darauf zurückgreifen.
Ich habe aus diesem Buch definitiv mehr übers Schreiben gelernt, als in allen anderen Ratgebern, die ich bisher zur Hand genommen habe, nämlich, meiner Intuition und meinem Unbewussten, mir selbst zu vertrauen. Einfach drauf los zu schreiben, meinem Künstler-Ich die Zügel in die Hand zu geben und selbst einfach mal loszulassen. Den Kritiker erst mal hinter Schloss und Riegel lassen, bis er an der Reihe ist.
In diesem Buch lernt man, dass ein Schriftsteller oder Künstler zwei Persönlichkeiten hat. Den Künstler und den Kritiker, den Träumer und den Realisten. Beide Seiten in Harmonie zu bringen, sodass sie Hand in Hand arbeiten und keinem bei seiner Arbeit im Wege stehen, sondern sich nacheinander ihrer eigenen Aufgabe widmen, um zusammen etwas Großartiges zu schaffen, ist das Ziel eines jeden Schriftstellers. Zumindest sollte es das sein, doch die Wenigsten wissen heutzutage noch davon, weil einem überall nur Regeln und Verbote und Richtlinien entgegenspringen, die mit der eigentlichen Kunst jedoch nicht mehr viel zu tun haben.

Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der ernsthaft schreiben will und sich zu viel Druck macht, sich nach irgendetwas oder irgendwem zu richten, anstatt einfach zu schreiben. Es einfach zu tun, ohne groß darüber nachzudenken, schafft die besten Werke, denn diese sind echt. Sie entstehen direkt aus der Stimme des Herzens. Unverändert.
Im Nachhinein kann man immer noch retuschieren und verbessern, aber der Kern sollte aus einem herausfließen ohne von direkten Verbesserungen gestört zu werden. So hat man eine innere Verbindung zu seiner Geschichte. Dieses Gefühl sollte jeder Schreibende einmal erlebt haben. Ich darf es nun nach diesem Buch auch.