A review by schreibratte
Dragon Love - Rendezvous am Höllentor by Katie MacAlister

1.0

Omg, war das Buch schlecht. Ich habe es nur ausgelesen, weil ich im Urlaub war und am Strand kein anderes Buch dabei hatte.

Zu 90% bestand es aus Dialogen, die anscheinend witzig sein sollen, an meinem Humor aber völlig vorbei gehen. Dann die Figuren! Aisling Grey, genannt Ash, ist ungefähr alles, was man in der Welt sein kann (Mary Sue lässt grüßen), und noch dazu einfach unerträglich.

Der Konflikt zwischen ihr und Love Interest Drake Vireo besteht darin, dass er ihre Wächterkarriere nicht unterstützt(e) - ungefähr nach einem Gespräch sagt er, er hat es sich anders überlegt. Beide wollen zudem daran arbeiten, gleichberechtigt zu sein. Drake: "Ok, ich unterstütze dich bei deiner Eigenständigkeit, solange du dich dadurch nicht in Gefahr bringst, dann musst du schon auf meine größere Erfahrung mit dieser Welt vertrauen und auf mich hören." Ash: "Mimimi, ich bin eine eigenständige Frau, aber wenn wir schon Kompromisse eingehen ... na gut."

Gefühlte zehn Seiten später: Ash hört nicht auf Drake, macht total unsinnige Dinge eigenständig, läuft in die Gefahr mitten rein und denkt dabei noch, dass es ja alles nicht so schlimm sein kann - schließlich ist sie eigenständig! Wenn die Intention der Autorin war, dass man das Buch liest, um genervt darauf zu warten, ob die Hauptfigur endlich stirbt, dann ist ihr das geglückt.

Andernfalls frage ich mich ernsthaft, warum das Buch in den USA so beliebt ist. Das einzige, was ich ihm zugute halte, ist, dass ich die ersten Bände nicht gelesen habe - wirklich was gefehlt hat mir dadurch nicht. Ich kann mir schon vorstellen, wie sie aussehen werden vom Inhalt.

Ein besonderer Aufreger, der auch sehr schön zeigt, wie dieser Handlungsbogen geführt wird: (Spoiler)
SpoilerIst Aisling nun schwanger? Ganz am Anfang deutet es jemand an. Sie streitet es schreiend ab. Dann deutet es noch jemand an. Sie wird wütend. Drake gegenüber gibt sie zu, dass sie ja doch recht häufig ungeschützten Sex hatten. Sie will einen Schwangerschaftstest machen, stellt aber fest, dass das bei Drachennachwuchs nicht möglich ist. Auf der letzten Seite des Buches sind wir genauso weit wie am Anfang: keine Ahnung, ob sie nun schwanger ist oder nicht und was das für ein Nachwuchs werden würde, aber mich interessiert es leider nicht die Bohne. Wenn das ein Anreiz sein soll, den nächsten Band zu kaufen (gibt es einen?), so ist er sehr schwach.


Meine klare Empfehlung an alle Romantasyfans, die sich vom 'Dragon' im Titel faszinieren lassen: Lest etwas anderes.