A review by aylincoolcat
Elmet by Fiona Mozley

3.0

"Elmet" von Fiona Mozley weist viele Stärken, aber dann doch auch viele Schwächen auf.

Die Sprache ist ohne Frage schön, schlicht und zugänglich, die Figuren mal mehr mal weniger interessant und das Setting erst mysteriös und neu, und dann doch schnell auserzählt.

Der Plot war im Ansatz wirklich interessant, aber bis die Handlung in Fahrt kommt, gab viel zu viele beschreibende und rückblickende Passagen, die zwar schön zu lesen waren, die Geschichte aber irgendwie nicht vorangebracht haben.

Auch die Charaktere waren in ihren Grundzügen super spannend und die sich entwickelden Konstellationen boten viel Konfliktpotenzial, aber davon blieb ebenfalls vieles ungenutz und verlor sich irgendwo in der Erzählung.

Das mag zum einen daran liegen, dass den verarbeiteten Themen wie Klassenkampf, soziale Ungerechtigkeit und Naturverundenheit dann doch immer etwas an Dynamik und Provokation gefehlt. Zum anderen konnte mich 14-jährigen, sehr distanzierten und für sein Alter vielleicht etwas zu abgeklärten Erzähler nicht von seiner Geschichte überzeugen und man mag diese Distanz vielleicht schätzen, aber für mich darf es dann doch etwas mehr Emotionalität sein.


Lange hat mich kein Buch mehr so zwigespalten zurückgelassen, was die Bewertung angeht. Und trotz einem grandiosen Show-Down der mich schon fast an eine Szene aus einem Tarantino-Film hat denken lassen, fällt mein Urteil eher mittelmäßig aus. Für mich hätte sich der Roman etwas mehr festlegen können, entweder darauf, noch düsterer oder brutaler zu sein, oder aber darauf, die Milieustudie und die Gesellschaftskritik mehr in den Vordergrund zu stellen. So bleibt vieles nur angedeutet und unausgesprochen und letztendlich dann doch zu vage.

Ich lasse mich aber gerne auf Diskussionen zu diesem Buch ein, denn die bietet es definitv.