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Giving Up the Ghost : A Memoir by Hilary Mantel

lucardus's review against another edition

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5.0

Mantel schafft es mit einer beeindruckenden Mühelosigkeit die Gedanken einer 9-jährigen in erwachsene Worte zu formen, ohne dass diese zu den Gedanken von Erwachsenen werden. Man erinnert sich an eigene kindliche Weltvorstellungen, vielleicht daran, dass alle Katholiken ein Klavier im Haus haben; bei mir, dass die Himmelsrichtungen genau so sind wie auf dem Fernsehschirm und man sich nur das Zimmer vorstellen und Norden entsprechend der Position der Tagesschau-Windrose auf dem Fernsehschirm im Wohnzimmer ausrichten muss, damit man Norden findet. Man ist im Kopf einer jungen Frau, deren Schmerzen niemand ernst nimmt, die als Mädchen gelernt hat, katholisch-demütig zu ertragen, natürlich auch Schmerzen, und die erst viel später, nach langen Phasen als überführte Depressive, Hysterikerin, an furchtbaren Nebenwirkungen der ihr mehr oder minder ziellos verabreichten Psychopharmaka Leidende, als wirklich organisch Kranke auf einem OP-Tisch endet. Ein chirurgischer Eingriff, der aber nicht endgültig heilen kann. Ständig möchte ich einen Satz, einen kurzen Absatz anstreichen und herausblöken, um ihn zu zitieren. Das passiert mir sehr selten. Sehr selten, zumal bei einer Autobiografie, die noch dazu recht schmal ist und noch dazu viel dicker sein könnte, wäre sie, wie die Autorin selbst schreibt, nicht an Geheimniskrämerei gewohnt.

Wenn eine Schriftstellerin einen männlichen Leser wie einen Schößling vom locker sitzenden Kopf des Thomas Cromwell, in die auf ständig von der Guillotine bedrohten Hälse sitzenden Schädel dreier französischer Revolutionäre oder gar in ihren eigenen, eigensinnigen Mädchenkopf mit dem farblosen Haar umzutopfen weiß, und das Pflänzchen fühlt sich in jedem Topf wohl, dann ist das große Kunst, und ich kenne in diesem Moment niemanden sonst, den ich als Leser so ungeniert anbete, obwohl ich ihre Kunst zu Schreiben bislang "nur" in der Übersetzung genossen habe.

debsd's review against another edition

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dark lighthearted reflective sad medium-paced

4.25

katiegreally's review against another edition

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emotional informative inspiring reflective slow-paced

3.75

milooo's review against another edition

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emotional slow-paced

3.0

a brilliant and honest memoir, which manages to balance Mantel’s difficult life with her humour and spirit. really makes you grapple with how little medical practices regarding taking women’s pain seriously have changed. the prose was beautiful and funny, and it provided a deep look into Mantel’s life

borderhopper's review against another edition

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emotional funny inspiring lighthearted reflective medium-paced

5.0

henrikhofgen's review against another edition

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dark mysterious reflective sad slow-paced

5.0

angelamichelle's review against another edition

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5.0

Wow, she can write.
I can’t get over her description of having endometriosis in the 1970s: how long she was undiagnosed, how many people poo-poohed her symptoms.

mnidhuibhir's review against another edition

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fast-paced

5.0

maddieloder's review against another edition

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dark funny reflective fast-paced

4.0

juliabingel's review against another edition

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I picked this up weeks ago and never picked it up again. I am sure that I'll go back and read it sometime in the near future, but it wasn't something that I felt excited to pick up and continue/couldn't even put down and while I'm at school that's a necessity