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muyelinh's review
challenging
informative
relaxing
slow-paced
2.5
Ich habe mir "Sarashina-nikki" aufgrund eines Reddit-Posts angeschafft, weil mich die Vorstellung fasziniert hat, an der Gedankenwelt einer historischen Person einzutreten, welche mir sowohl geografisch als auch chronologisch sehr fremd ist.
Das Tagebuch der Dame Sarashina schildert zwei längere Erlebnisstränge: Einmal ihre beschwerliche Reise in die Hauptstadt, die von vielen Unannehmlichkeiten geprägt ist, und zum Anderen ihr dortiges Leben voller Einsamkeit und bestimmt von der strengen Hofetikette.
Die Bezeichnung als "Tagebuch" finde ich hierbei etwas irreführend, es handelt sich eher um eine Art Memoiren, die wirken, als seien sie einige Zeit nach dem Erleben in einem fortlaufenden Prozess aufgezeichnet worden. Der Sprachstil wechselt zwischen einer nüchternen Distanziertheit und poetischen Passagen in Form kurzer Gedichte, die die Verfasserin mit Bezugspersonen austauscht.
Dabei mutet die Form sehr "ins Reine geschrieben" an, eine wirkliche Fassung der tatsächlichen Lebensrealität erkannte ich leider nicht. Die Sprache ist zudem recht anspruchsvoll, und man muss sich trotz der Kürze des Textes ziemlich konzentrieren, da das Erzählte bisweilen sprunghaft und nicht besonders kohärent dargeboten wird. Dennoch ist Sarashina als eine mittelmäßige und von der offiziellen Hofschreibung in gewisser Weise distanzierte Person zu charakterisieren.
Die Textbearbeitung in Form von Fußnoten und einem Vorwort ist gut gelungen und erleichtert das Verständnis des Textes enorm.
Insgesamt fällt es schwer, mit diesem Buch wirkliche Freude zu erlangen, aber ich kann nicht bestreiten, dass es irgendwo interessant und lehrreich ist, sich damit zu beschäftigen. Mir werden vermutlich zahlreiche Anspielungen für immer verborgen bleiben, aber nichtsdestotrotz war es, um mal "etwas anderes" gelesen zu haben, eine zumindest kleine Bereicherung.
Das Tagebuch der Dame Sarashina schildert zwei längere Erlebnisstränge: Einmal ihre beschwerliche Reise in die Hauptstadt, die von vielen Unannehmlichkeiten geprägt ist, und zum Anderen ihr dortiges Leben voller Einsamkeit und bestimmt von der strengen Hofetikette.
Die Bezeichnung als "Tagebuch" finde ich hierbei etwas irreführend, es handelt sich eher um eine Art Memoiren, die wirken, als seien sie einige Zeit nach dem Erleben in einem fortlaufenden Prozess aufgezeichnet worden. Der Sprachstil wechselt zwischen einer nüchternen Distanziertheit und poetischen Passagen in Form kurzer Gedichte, die die Verfasserin mit Bezugspersonen austauscht.
Dabei mutet die Form sehr "ins Reine geschrieben" an, eine wirkliche Fassung der tatsächlichen Lebensrealität erkannte ich leider nicht. Die Sprache ist zudem recht anspruchsvoll, und man muss sich trotz der Kürze des Textes ziemlich konzentrieren, da das Erzählte bisweilen sprunghaft und nicht besonders kohärent dargeboten wird. Dennoch ist Sarashina als eine mittelmäßige und von der offiziellen Hofschreibung in gewisser Weise distanzierte Person zu charakterisieren.
Die Textbearbeitung in Form von Fußnoten und einem Vorwort ist gut gelungen und erleichtert das Verständnis des Textes enorm.
Insgesamt fällt es schwer, mit diesem Buch wirkliche Freude zu erlangen, aber ich kann nicht bestreiten, dass es irgendwo interessant und lehrreich ist, sich damit zu beschäftigen. Mir werden vermutlich zahlreiche Anspielungen für immer verborgen bleiben, aber nichtsdestotrotz war es, um mal "etwas anderes" gelesen zu haben, eine zumindest kleine Bereicherung.
alannaredwood's review against another edition
emotional
reflective
medium-paced
5.0
Some woman whose name I don't even know, who was born a thousand years ago, perfectly understood and put into words the permanent grief of knowing that nothing is permanent.
Had not the gateposts in the river thus stood firm
But crumbled with the years
What trace would remain to tell me of the past?
She didn't know it, but it's impossible to read her writing now without thinking the same thing about herself. When she thinks of how narrowly she missed seeing a particularly beautiful autumn moon, you can't avoid how narrowly she missed obscurity - and how many other poignant thoughts are completely lost to time. I'm glad this one stuck around.
Had not the gateposts in the river thus stood firm
But crumbled with the years
What trace would remain to tell me of the past?
She didn't know it, but it's impossible to read her writing now without thinking the same thing about herself. When she thinks of how narrowly she missed seeing a particularly beautiful autumn moon, you can't avoid how narrowly she missed obscurity - and how many other poignant thoughts are completely lost to time. I'm glad this one stuck around.
blankgarden's review against another edition
3.0
3,5 stars. My review: https://theblankgarden.com/2017/08/02/this-moment-of-daybreak-and-this-singing-back-and-forth/
lucyb's review against another edition
4.0
The premier translation is probably the one recently put out by Columbia, but this is elegant and thoughtful and evocative, with a good apparatus, and the technically anonymous author (Lady Sarashina) emerges as a sympathetic if still enigmatic character. I used it as a teaching text for Heian Japan, which I found to work well in part because of the diarist's passionate interest in monogatari, her anxiety about court culture, and her complex and evolving relationship to Buddhism.